Politiker_innen: Versteht die Sprache der Jugendlichen! |
Jugend wählt Berücksichtigung ihrer Interessen durch die Politik Partizipation erschöpft sich nicht in öffentlichkeitswirksamen Jugendforen und –portalen. Politische Entscheidungsträger_innen und die Verwaltung müssen junge Menschen ernsthaft in politische Prozesse einbeziehen und an Entscheidungen beteiligen. Voraussetzung dafür ist ein Perspektivwechsel: In der Vergangenheit ging es zu oft darum, dass politische Akteure (gut gemeinte) Partizipationsinstrumente entwickelt haben, die dann Jugendlichen zur Verfügung gestellt wurden. Sehr oft wurde dabei die Erfahrung gemacht, dass sich nur wenige junge Menschen beteiligen, weil diese Instrumente nur selten an den konkreten Lebensumständen junger Menschen angesetzt haben. Eine Förderung von Partizipation junger Menschen muss stärker an den konkreten Lebensumständen junger Menschen ansetzen. Dabei geht es darum, aufmerksam wahrzunehmen, wie sich junge Menschen äußern, was sie tun, wie und wo sie sich für ihre Interessen einsetzen. Oft tun junge Menschen dies auf eine Art und Weise, die nicht der Kommunikation von Politiker_innen und Verwaltungsmitarbeiter_innen entspricht. Deshalb fordern wir: Entscheidungsträger_innen müssen sich bemühen, die Sprache der Jugendlichen zu verstehen anstatt Jugendlichen Angebote in ihrer Sprache zu machen. Jugendverbände als Zusammenschluss und Interessenvertretung junger Menschen können bei der „Übersetzung“ eine wichtige Rolle übernehmen POSITIONSPAPIER DES LANDESJUGENDRING BERLIN
|
Beispiele aus Jugendverbänden
U28-Jugendbrille für Politiker_innenMit „U28 – Die Zukunft lacht“ möchte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend Politiker_innen überzeugen, ihre politischen Entscheidungen aus der Perspektive der Unter-28-jährigen, aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen, zu betrachten. Politiker_innen sollen sich bewusst Gedanken machen, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen haben, denn Junge Menschen werden zu häufig nicht mitgedacht.
|
KidsCourage! Projekttage, die Kinder stark machenMitbestimmung setzt Kenntnisse über Rechte voraus: Das Projekt Kidscourage von SJD Die Falken Berlin macht Kinder stark für ihre Rechte, sensibilisiert sie, sich für Fremdes und Unbekanntes zu öffnen und bestärkt sie darin, ihre Meinung selbstbewusst und mutig zu äußern. Mit Hilfe von Projekttagen schafft es Kids-Courage, Schüler_innen gegen Intoleranz, Gewalt, Diskriminierung, Rechtsextremismus und Ungerechtigkeit und für Demokratie, Toleranz und Solidarität stark zu machen.
|
Bezirksverordnetenversammlung mit Kindern und JugendlichenMit Kindern aus der 5. und 6. Klasse bereitet die ver.di Jugendbildungsstätte jedes Jahr eine Bezirksverordentenversammlung vor, in der Kinder ihre Themen den Bezirksverordneten vorstellen und mitteilen.
Die Versammlung wird mit tatsächlichen Politiker_innen der Bezirke durchgeführt. Zuvor lernen die Kinder in 2-tägigen Demokratie-Workshops, wie so eine Sitzung abläuft. Die Bezirksverordnetenversammlungen sind die kommunalen Parlamente der Bezirke in Berlin. |